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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 Handel, sondern betreibt mehr Landwirtschaft und Viehzucht. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an einem Nebenflusse der Weser. Der zum Regierungsbezirke Aurich gehörige Kriegshafen Wilhelmshaven wird von Oldenburgischem Gebiete umschlossen. 4. Zwischen Hannover und der Provinz Sachsen ist das Herzogtum Braun- schweig eingeschoben. Seine Hauptstadt Braunschweig hat schöne alte Straßen und neuerdings erblühen hier Handel und Gewerbe. Sie liegt in dem größten Hauptteile des Staates, an der vom Harze herabkommenden Oker. Fig. 19. Hamburger Hafen. vnach einer Photographie.) 5. Zwischen den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg sind die Teile des Herzogtums Anhalt eingeschlossen. Die Hauptstadt ist Dessau. Die größeren Städte des Landes haben Industrie und aus der hoch entwickelten Landwirt- schaft hervorgehenden Handel. ^ ^ Iii. Im Zusammenhange mit der Norddeutschen Tiefebene stehen die beiden nachfolgenden Länder: 1. Das Königreich der Vereinigten Niederlande, das vorgeschobene Delta von Rhein, Maas und Scheide, liegt teilweise unter dem Meeresspiegel, da große Wasserflächen durch Kanäle, die zugleich dem Schiffahrtsverkehre dienen, künst- lich trocken gelegt und anderseits Teile des Deltabodens eingetrocknet sind. Es trägt auch den Namen Holland (d. i. Holzland) nach dem Buschwalde, der einen Teil der Deltalandschaft bedeckt. Nur durch große Deichbauten konnte man das Land vor den Fluten schützen. Der Niederländer ist Germane, bedächtig und arbeitsam, dabei peinlich

2. Teil 1 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 große Stadt des Gebietes ist Kassel, früher Hauptstadt eines selbständigen Staates, geschmückt mit großen Plätzen und Schlössern. In der Nähe liegt das Lustschloß Wilhelmshöhe, das wegen seiner prächtigen Parkanlagen viel besichtigt wird. (Wer saß einst hier gefangen?) c) Das Weserbergland. 1. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Fulda mündet in die vom Thüringer Walde kommende Werra, die dann den Namen Weser führt. Zu beiden Seiten des Stromes erstreckt sich in gleichmäßiger Gliederung eine ganze Zahl von Gebirgsketten: auf der linken Seite das Eggegebirge und der weit in das Tiefland hineinreichende Teutoburger Wald, auf der rechten eine Reihe von kleineren Gebirgen, die man mit den vorhergehenden als Weserbergland zu- sammenfaßt. Es ist nicht durch seine Höhe, sondern durch den reichen Wechsel von Berg und Tal ausgezeichnet. Bodenschätze sind, mit Ausnahme von Salz und in einigen Gebieten auch von Kohlen, wenig vorhanden. Darum ist das Land auf den Ackerbau angewiesen, der vornehmlich auf der Paderborner Hochfläche sehr lohnend ist, während andere Gebiete, besonders das Eichsfeld, unwirtlich und wenig fruchtbar sind. Die Weser durchströmt" das Gebiet in einem von waldigen Höhen umkränzten und mit schönen alten Städtchen geschmückten Tal. Von W. empfängt sie die Diemel aus dem Rothaargebirge, im 0. läuft neben ihr zur Aller die Leine, die für den Verkehr wichtiger ist als die Weser, da sie die Verbindung zwischen der Nordsee und der Oberrheinischen Tiefebene darstellt. Erst beim Austritte in die Nord- deutsche Ebene wird die Weser für denverkehr wichtig ; ihr Durchbruch durch das Ge- birge, die Westfälische Pforte (Porta Westfalica), wird von vielen Straßen durchfahren. Auf dem westlichen Bergpfeiler der Westfälischen Pforte, dem Wittekinds- berge, erhebt sich ein Denkmal Kaiser Wilhelms. Die Bewohner sind im S. Hessen, im N. Niedersachsen. 2. Staatliche Einteilung. Staatlich gehört der größere Teil zu Preußen, und zwar zu den Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Kleinere Teile gehören zu dem Fürstentume Waldeck, einem prachtvollen, waldbedeckten Lande. Dem Fürstentume Lippe, bei dessen Hauptstadt Detmold sich im Teutoburger Walde das weit in die Lande schauende Denkmal Hermanns des Cheruskers erhebt, gehören kleinere Gebiete an, andere zählen zum Fürstentume Schaumburg- Lippe und zum Herzogtume Braunschweig. Die staatliche Zersplitterung ist die Folge der nicht von großen Linien beherrschten, sondern in kleinere Tälchen zer- teilten Landschaft. Zu Westfalen gehört der Hauptsitz der Leinenindustrie, Bielefeld, an einem Quertale des Teutoburger Waldes, und der Regierungsitz Minden an der West- fälischen Pforte. In Hannover liegt Osnabrück, der Mittelpunkt des Eisengewerbes der ganzen Gegend, da in seiner Nähe Kohlen gefunden worden sind. Zu Hannover gehört auch die einst von Bismarck besuchte Universitätstadt Göttingen und der durch viele altertümliche Bauten geschmückte Bischofssitz Hildesheim. Erst seit dem Jahre 1866 ist der größte Teil des Hessischen und Weserberg- landes mit Preußen vereinigt; dieses hat dadurch nicht nur ein durch land-

3. Teil 1 - S. 35

1911 - Leipzig : Freytag
35 Weiter in die Nordsee vorgeschoben liegt die Felseninsel Helgoland (d. i. heiliges Land, Fig. 17), als Schutz für unsere Elb- und Wesermündung wichtig. Der flache Strand der holsteinischen Westküste hat den Verkehr nicht begünstigt und nur an wenigen Stellen können die Schiffe zwischen den Inseln hindurch- fahren. Deshalb liegen die kleinen Städte fast ausnahmslos an der Ostküste, wo lange Föhrden den Verkehr tief in das Land hinein leiten. Hier liegen Schleswig und Flensburg, letzteres der Insel Alsen gegenüber. Südlich davon hat sich unser Kriegshafen Kiel stattlich entwickelt, namentlich seit er durch den Kaiser Wilhelm- Kanal mit, der Elbmündung verbunden ist. Die größte Stadt der Provinz ist Altona an der Elbe, mit Hamburg fast verwachsen und wichtige Seehandelsstadt. Südlich davon liegt, innerhalb großer Waldungen, Friedrichsruh, eine Besitzung des Fürsten Bismarck, wo im Schatten des Sachsenwaldes der erste Kanzler des Deutschen Reiches auch begraben liegt. Fig. 17. Steilküste von Helgoland. (Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.) 9. Die Niederung an der unteren Weser und Ems gehört staatlich zu dem früheren Königreiche, der jetzigen Provinz Hannover. Den Winkel links der Elb- mündung umfaßt der Regierungsbezirk Stade. Hier liegt an der Wesermündung der Hafen Geestemünde und ihm gegenüber im Jadebusen der deutsche Kriegshafen Wilhelmshaven. Der Regierungsbezirk Lüneburg ist zum größten Teile von der Lüneburger Heide durchzogen, die jetzt ihren abschreckenden Eindruck längst verloren hat, nachdem Ackerbau und Industrie dort ihren Einzug gehalten haben. Die größte Stadt ist Harburg, Hamburg gegenüber. Die Hauptstadt Hannover ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für die ostwestlich und nordsüdlich verlaufenden Straßen, Sitz einer technischen Hoch- schule, und trotz großer Fabriktätigkeit eine schöne Stadt. Den Nw. der Provinz bezeichnet man als Ostfriesland. Zu Ostfriesland gehören die als Badeorte viel besuchten Inseln Borkum und Norderney. Der größte Platz im Regierungsbezirk Aurich ist der aufblühende Seehafen Emden, der Ausgangspunkt des die Ems mit der Lippe und dem Rhein verbindenden Kanales, an den sich der den Rhein und die Elbe verbindende Mittellandkanal an- schließen soll. g*

4. Für die unteren Klassen - S. 77

1897 - Leipzig : Freytag
Das deutsche Reich. 77 Danzig an der Weichsel und Stettin an der Oder blühende Handelsstädte geworden. Sie bilden zugleich neben Lübeck und Kiel die ersten Häfen an der Ostsee. Königsberg hat auch eiue Universität. Weitere Küstenstädte sind das gewerbreiche Elbing, am frischen Haff, dann die Universität Greifswald und das alte Stralsund, Rügeu gegenüber, ferner die Universität R o st o ck und endlich S ch l e s w i g und Flensburg. Kiel ist zugleich Hauptkriegshafen unseres Reiches. Es besitzt auch eiue Universität. Die Bewohner der Ostseeküste leben vielfach vom Fischfang, sowie von dem Fremdenverkehr, der sich alljährlich in deu zahlreichen Badeorten einfindet. gig. 43. Havelseeen bei Potsdam. Bedeutungsvoller für den Handelsverkehr Deutschlands ist die Nordsee. § 117. An den Müuduugeu der beiden Ströme Elbe und Weser sind daher die Westl. größten See- und Handelsstädte des Reiches, Hamburg und Bremen Mste! entstanden. Sie sind die Ausgangshäfen für Deutschlands überseeische Beziehungen. Beide liegen bereits weit landeinwärts, köuueu aber noch von Seeschiffen erreicht werden. Trotzdem besitzen sie je einen Vorhafen; an der Mündung der Elbe liegt Knxhäven, an der der Weser Bremer- Häven. An Hamburgs Entwicklung nehmen die Nachbarstädte Altona und H a r b n r g Anteil. Der deutsche Kriegshafen an der Nordsee ist Wilhelmshaveu am Jadebusen. Wie au der Ostseeküste wird auch hier von deu Bewohnern lebhafte Fischerei betrieben. Die vorgelagerten friesischen Inseln werden als Badeorte viel besucht, namentlich Sylt,

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 57

1896 - Leipzig : Freytag
k Thüringen und der Harz. 57 Punkt der Bekehrung Mitteldeutschlands geworden ist. Von Kassel ström- abwärts liegt Münden an dem Zusammenfluß von Fulda und Werra, weiter an der Weser Hameln und uördlich der Porta Westfalica am Eintritt der Weser in das Tiefland, Mluden. Hier im Weserbergland, in der fruchtbaren Niederung zwischen den beiden nördlichen Höhenzügen, hat sich anch die Industrie uiedergelasseu. Herford und Bielefeld besitzen große Spinnereien und Webereien, die durch uiederländifche Protestanten nm 1600 hier begründet sein sollen. Osnabrück, eine alte Bischofstadt, ist vor- wiegend von Ackerbürgern bewohnt. Arolsen, Detmold und Bückeburg sind die Hauptstädte der Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schaumburg- Lippe. Uufern Detmold erhebt sich auf der Höhe des Teutoburger Waldes das weit in das Land hinausschauende Hermannsdenkmal, das zur Er- iuueruug an die siegreiche Schlacht der Germanen unter der Führung des Cheruskers Arminias gegen die Römer errichtet worden ist. Im Osten liegt in der von der Leine durchflössen«! Senke das ehrwürdige Hildesheim, das in seinen vielen schönen Kirchen und alten Häusern an die im 11. Jahr- hundert hier blühende Baukunst erinnert. Südlich davon an der Leine erhebt sich die vornehme Universitätsstadt Göttingen. Die Bewohner dieser nördlichen Gegenden sind vorwiegend Nieder- sachsen, während in dem hessischen Berglaud die Nachkommen der Chatten, die Hessen, wohnen. Im äußersten Süden nach dem Main hin stoßen wir auf Franken. Politisch fällt das Land vor allem Preußen mit den Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover zu. Dem Groß- Verhält- Herzogtum Hessen gehört im Südwesten der Vogelsberg mit Umgebung. nifft- Auch das Herzogtum Braun schweig hat einen kleinen Anteil. Endlich liegen uoch die beiden lippeschen Fürstentümer und das Fürstentum Waldeck im Bereich des hessischen und des Weser-Berglandes. Thüringen und der Harz. Ein weites hügeliges Becken, begrenzt im Norden und Süden von § ^9. hohen Gebirgszügen, reiht sich östlich in das mitteldeutsche Gebirgslaud eiu. ^an. Es ist das thüringische Hügelland mit seinen Randgebirgen, dem Thüringer Wald und dem Harz. Die südliche Umwallung dieses Gebietes führt uns durch den Frankenwald und das Fichtelgebirge hinüber zu der Umrahmung des böhmischen Beckens. Die massige Erhebung des vorwiegend granitischen Fichtelgebirges, das mit seinen beiden Gipfeln, dem Schneeberg und dem Ochsenkopf, über 1000 m hinaus- ragt, ist ein wichtiger Gebirgsstock, von dem nach vier Seiten sternförmig die Höhenzüge ausgehen. Auch für das Flußsystem Mitteleuropas bildet es einen Knotenpunkt, indem ans seinen wasserreichen Quellen vier Flüsse, Raab, Main, Saale und Eger, entstehen, die nach den Hanpthimmelsrichtnngen L

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 85

1896 - Leipzig : Freytag
Das westliche Tiefland und die Nordseeküste. 85 muß. Die Marsch reicht bis zu dem laugeu Jnselzug, der hier die Inseln. Küste begleitet; sie ist teilweise nur zur Zeit der Ebbe trockeu, zur Zeit der Flut werden weite Streckeu, die sogeuauuteu Watten, von Wasser bedeckt. Die Kette der Inseln stellt die ursprüngliche Dünenküste dar, hinter welcher die Schwemmassen der Marsch abgelagert wurden. Sie ist noch im Laufe der Geschichte von der Gewalt des Meeres zu einzelnen Inseln zerrissen worden, die längs der deutschen Küste ostfriesische und nördlich der Elb- mündnng nordfriesische Inseln benannt werden. In großen trichter- förmigen Buchten schneidet hier das Meer in das Festland ein; es sind ebenfalls Einbrüche der Flut, die erst in geschichtlicher Zeit erfolgt sind. Besonders weit greifen der Jadebusen und der Dollart ein, aber auch die Mündungen der Elbe und der Weser sind tiefe Einschnitte des Meeres. Für den Handelsverkehr Deutschlands ist die Nordsee von hoher Be- §. 56. dentnng. An den breiten Strömen sind daher die größten Seestädte des Sieb= Reiches erstanden, Hamburg und Bremen. Die bedeutendere von beiden ist gegenwärtig Hamburg, das zweifellos seiner günstigen geographischen Lage diese Entwicklung verdankt. Es liegt an dem centralsten Fluß Deutschlands tief im Binnenlande, ist aber bei Flut noch von den größten Seeschiffen erreichbar. Die führende Stellung unter den deutschen See- städten hat es erst in neuerer Zeit erworben. Nach der Gründung des Hansabundes blieb es lange hinter Bremen und Lübeck zurück. Dann begann der überseeische Verkehr und damit Hamburgs Aufschwung, der es zur ersten Handelsstadt des europäischen Festlandes erhoben hat. Ausfuhr von einheimischen Erzeugnissen und Einfuhr von Kolonialwaren bilden die Grundlage für den Handel, der sich namentlich nach Amerika erstreckt. Auch die deutsche Auswanderung geht zu einem großen Teil über Hamburg. Der Reichtum und Wohlstand der Bewohner verleiht der Stadt mit ihren prachtvollen Anlagen und ihren schönen Villenvororten ein großstädtisches Ansehen. Mit über 625 000 Eiuwohnern, ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. In den nahen fruchtbaren Schwemmlandniederungen an der Elbe, namentlich in den Vierlanden, hat der Garten- und Gemüsebau eine besondere Pflegstätte gefunden. Mit Hamburg ist heute das preußische Altona, ebenfalls eine be- deutende Handelsstadt, eng verwachsen. Zugleich ist es wie das benachbarte hannoversche Harburg links der Elbe durch lebhafte Industrie ansge- zeichnet. An der Mündung der Elbe liegt Cuxhaven, der Vorhafen von Hamburg. Die freie und Hansastadt Bremen hat zu dem Hinterland eine weniger günstige Lage und besitzt außerdem in der Weser keine so wichtige Schiffahrtsstraße wie Hamburg in der Elbe; darum ist es auch gegenwärtig hinter der Nachbarstadt zurückgeblieben. Gleichwohl ist es ein wichtiger

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 72

1896 - Leipzig : Freytag
72 Europa. ®c= Dem ursprünglichen Thale der diluvialen Ströme folgen auch heute to0,fer* noch die meisten norddeutschen Flüsse. Es steht zweifellos fest, daß Weichsel und Oder, ehe sie den nördlichen Landrücken durchbrachen, als Neben- slüsse der Elbe ebenfalls der Nordsee zuströmten. Aber die Elbe mündete damals weit nördlicher; denn der Boden der heutigen Nordsee ist erst am Ende der Diluvialzeit vom Meere überflutet worden. In der jüngsten geologischen Zeit sind dann Weichsel und Oder zur Ostsee abgelenkt und zu selbständigen Strömen geworden. In ihrer ganzen Entwicklung haben sie mit der Elbe und Weser noch immer viel Gemeinsames. Sie alle erstrecken sich in ihrer Hanptrichtuug nach Nordwesten und empfangen im norddeutschen Gebiet große Zuflüsse nur von Osten; Weichsel und Bug, Oder und Warthe, Elbe und Havel, Weser und Aller sind beweisende Beispiele sür diese Gesetzmäßigkeit. Nur im Bereich der Eutwässeruug der mitteldeutschen Gebirge erhalten namentlich Oder und Elbe auch von links bedeutende Nebenflüsse, so die Oder von den Sudeten Oppa, Glatzer Neiße, Katzbach, Bober und Görlitzer Neiße und die Elbe Mulde und Saale. Die Weichsel gehört nur im Unterlauf dem norddeutschen Tiefland an, und der Rhein durchfließt dasselbe nur in kurzem Lauf. Das hauptsächliche Tieflandsflußnetz bilden, abgesehen von den großen Strömen, einmal die bereits erwähnten Nebenflüsse, von denen die Warthe noch die Netze, die Havel die Spree und die Aller die Oker und Innerste aufnehmen, und fodann die zahlreichen Küstenflüsse. Ins kurische Haff ergießt sich unter Deltabildnng die Memel, die in Rußland, wo ihre. Quelle liegt, den Namen Njemen führt, und ins frische Haff der aus dem baltischen Höhenrücken entspringende Pregel. Von der Seeenplatte fließen weiter auch Stolpe und Persante sowie Warnow und Trave zur Ostsee. Die Nordsee empfängt im Bereich der deutschen Küste außer Elbe und Weser noch die Ems, die in den Dollart mündet. Ihr strömt vom Tento- burger Walde die Hafe zu. Auch die Weser erhält uahe der Mündung noch einen Znfluß, die Hunte, deren Ursprung auf dem Wieheugebirge liegt. Der Rhein nimmt auf seinem kurzen Lauf durch das deutsche Ties- laud nur die aus dem Münsterland kommende Lippe auf. Alle norddeutschen Flüsse führen jahraus jahrein reichliche Wasser- mengen. Nur im Hochsommer senkt sich infolge stärkerer Verdunstung der Wasserspiegel, während plötzliche Schneeschmelze im Frühjahr oft gewaltige Hochfluten mit furchtbaren Überschwemmungen hervorbringt. Der gleich- mäßige Wasserstand wird bedingt durch die Verteilung der Niederschläge über alle Zeiten des Jahres wie auch durch das geringe Gefälle des Landes, das den Abfluß des Wassers behindert. § 48. Im Klima wie in der Vegetation herrscht zwischen dem völlig Klima, ebenen Westen und dem Landrückengebiet im Osten ein deutlicher Gegensatz,

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 86

1896 - Leipzig : Freytag
86 Europa. Seehandelsplatz namentlich für Einfuhr von Tabak, Reis und Baum- wolle sowie ein außerordentlich reiches nud blühendes Gemeinwesen, was sich schon äußerlich in der ganzen Anlage der Stadt zu erkennen giebt. Der Landungsplatz für die Seeschiffe befindet sich zwar hauptsächlich in dem weiter unterhalb gelegenen Bremerhafen; aber seit der durchgreifenden Weser- regnliernng und der Erbauung eines Freihafens ist auch Bremen selbst für größere Fahrzeuge zugänglich geworden. Für die deutsche Auswanderung ist es der Hauptausgangspunkt. Hier hat die größte deutsche Dampsschifffahrts- gesellschast, der norddeutsche Lloyd, ihren Sitz. Weiter im Westen ist am Jade- bnsen bei W i l h e l m s h a v e n ein zweiter deutscher Kriegshafen angelegt. Durch seine Seefischerei blüht Emden am Dollart. Die Küste selbst wird um- schwärmt von einer Reihe von Inseln, von denen einige stark besuchte Bade- orte tragen, so unter den ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney, unter den nordfriesischen Sylt. Den Süden der ostfriesischen Inseln nehmen die Halligen ein, deren Bewohner ihre Häuser auf künstlichen Erdhügeln, sog. Wnrten, errichten, während der übrige Boden ihrer kleiueu Eilande bei jeder Flut überschwemmt wird. Weit draußen im Meere ragt die reizende Felseninsel Helgoland aus den Wogen der grünen Nordsee hervor. In dem fruchtbaren Marschboden längs der Nordseeküste sind als echte Landstädte, namentlich als Viehmärkte, Aurich iu Ostfriesland, dann Oldenburg, die Hauptstadt des gleichnamigen Großherzogtnms, und Stade am Rande der Geest aufgeblüht. In dem großen Bonrtanger Moor wuchs Papenburg als Mittelpunkt der Moorkolonien zu einem ansehnlichen Ort heran. Die bedeutendste Stadt des westlichen Binnenlandes ist Hannover an der Leine, ehemals die Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs, ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt, blühend durch lebhafte Industrie, die in der neuesten Zeit durch die am nahen Deister erschlossenen Kohlenlager wesentlich gefördert wurde. Die Stadt ist reich au schönen Bauten und besitzt eine hervorragende technische Hochschule. Braun schweig, die alte Hauptstadt des sächsischen Stammesherzogtums, steht ihr nur wenig nach. Es wird eben- falls von wichtigen Verkehrsstraßen berührt und hat auch eine technische Hochschule. Zum Handel und Gewerbe tritt hier noch die Landwirtschaft als Erwerbsquelle hinzu. Braunschweig befindet sich am Westrand jener fruchtbaren Gebiete, die sich im Norden des Harzes bis nach Magdeburg hinziehen und zu Zuckerrübenbau sich vortrefflich eignen. An der Oker ober- halb Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek. Mnstcr- Der äußerste Westen des Tieflands grenzt unmittelbar an die indnstrie- bucht, reichsten Teile des mitteldeutschen Gebirgslandes, weist darum auch eine dichtere Bevölkerung auf. Als Mittelpunkt der Tieflandsbucht zwischen Sauerlaud und Teutoburger Wald erhebt sich Münster, eine altertümliche

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 42

1889 - Leipzig : Freytag
42 Herrscher des Frankenreiches. Als solcher hat er 43 Jahre (im ganzen 46) regiert und ist von der Nachwelt mit Recht.der Groe genannt worden; denn er war gleich gros; als Kriegs- wie als Friedens Held. Durch glckliche Eroberungen verlieh er dem Frankenreiche die grte Ausdehnung, zwischen Eider und Garigliano. Ebro und Raab; aber nicht weniger erfolgreich war seine Wirksamkeit fr die Aus-breitung des Christentums. Befrderung von Landwirt-schuft und Gewerbe, von Handel. Kunst. Wissenschaft und Volksbildung. Zu der frnkischen Krone erwarb er die eiserne Krone" der Lombarden und erneute, von dem Papste mit der goldenen Krone geschmckt, die rmische Kaiserwrde, durch die er zum Ober-Haupte der gesamten Chri-stenheit erhoben wurde. 2. Die Sachsenkriege. Karls Streben ging zu-nchst darauf hin, alle germanischen Völker zu einem Reiche zu vereinigen und den letzten freien, noch ganz heidnischen Stamm der Sachsen.zu bekehren und zu unterwerfen. Diese zerfielen in vier Stammes-gruppen: Ostfaleu zwi-sehen Weser und Elbe, W e st f a l e n an Sieg, Ruhr, Lippe. Ems. Engern links und rechts der Weser und Nordalbin-gier zwischen Unterelbe und Eider. Sie entbehrten zwar eines gemeinsamen Oberhauptes, hielten aber in der Not fest zusammen und verhandelten all-jhrlich an einem bestimmten Orte durch Abgesandte gemeinsame Angelegen-heiten. Sie blieben den altgermanischen Gttern und blutigen Opfern an-hnglich und lagen mit den benachbarteil Franken schon lange in bitterem 18. Karl nach einer Abbildung des spteren Mittelalters. (Aus Tresor des antiquites I )

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 127

1887 - Leipzig : Freytag
127 2. Die ltesten Gewohncr Deutschlands sind jedenfalls Einwanderer, deren ursprngliche Heimat das vordere Asien war. Von diesem Urvolk (Jndogermanen oder Arier) lsten sich verschiedene Zweige durch Aus-Wanderung allmhlich los: die Griechen und Rmer zogen sdwestlich, die Ger-malten, Slawen. Kelten nordwestlich vom Kaspischen Meere. In dem nachma-ligen deutschen Gebiete lieen sich zuerst die Kelten nieder, die dann von den Germanen westlich vorwrtsgedrngt und abgelst wurden. Der Name Germane", der uns von den Rmern berliefert ist, stammt von den Galliern, welche damit ihre rechtsrheinischen Nachbarn" bezeichneten. Eine gemeinsame Bezeichnung fr alle deutsche Stmme gab es in der ltesten Zeit nicht; das spter dasr aufgekommene Deutsch" stammt erst ans dem 9.10. Jahrhundert und bedeutet (von thiuda = Volk) zum Volke gehrig". 3. Das deutsche Volk war vielfach gegliedert und stmmereich; Tacitns nennt als den Stammvater desselben Tnisco (Tuisto), einen von der Erde geboreneu" Gott, von welchem Mannns abstammte; dessen 3 Shne seien die Ahnherren der drei Hauptstmme: Jngvonen (Norden), Jstv o nen (Rhein-gegend), Hermionen (Mitte, besonders Hochdeutschland); im ganzen zhlt er mehr als 50 Stmme auf. in welche die Germanen zerfielen, und welche nur lose mit einander verbunden waren. Die meisten derselben verschwanden in der Vlkerwanderung oder wurden von ihren Wohnsitzen verschoben, die' wichtigsten waren: im Osten die Goten und Vandalen, in der Mitte die Sneven, das mchtigste Volk. Im Norden wohnten die Langobarden, im N.-W. die Friesen, im Westen die Cherusker, Sigambrer, Brukterer, Chatten (Hessen), im Sden die Markomannen und Quaden. Die Einwohner werden beschrieben als Menschen von hohem Wchse, krftigen Gliedern, rotblonden Haaren und blauen Augen. Ihre Hauptbeschftigung war Jagd und Krieg. Die Bevlkerung zerfiel in drei Stnde: 1. die Vollfreien mit eigenem Grund-besitze (Allod), 2. die Halbsreien (Liten), die ihr Land gegen Abgaben be-bauten und 3. die Unfreien oder Sklaven, meist Kriegsgefangene, die das Privateigentum ihrer Herren waren und zur Feldarbeit verwendet wurden. . 64. Die Religion der ffen Deutschen. 1. Die ltesten Berichte der die Religion und gottesdienstlichen Gebruche der altert Deutschen (bei Csar und Tacitns) finden eine Ergnzung, in den Urkunden der die religise Vorstellung der skandinavischen Völker, wie sie uns in der Edda aufbewahrt sind. (Edda, eigentl. Urgromutter", nordische Mythen in doppelter Gestalt; die ltere, poetische, um 1130, die jngere, prosaische, um 1240). Die drei Hauptgottheiten (Asen) sind Wodan (Odin), der Sieg verleihende Himmelsgott mit dem Speer, Thor (Donar), der Donnergott mit dem Hammer, und Zin (oder Saxnot), der Kriegsgott
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